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Brain Gym® im Alltag mit Kindern

Brain Gym®
mit Kindern

Babyglück

Als frisch gebackene Eltern stellen sich viele verschiedene Herausforderungen. Jede Situation ist vollkommen neu, die Chance für alle sich wirklich ganz bewusst, mit den eigenen Werten, Wünschen und Zielen zu beschäftigen. Um dann im Alltag als Eltern in seiner Mitte zu bleiben, den Fokus nicht zu verlieren, aber auch noch nach rechts und links sehen zu können, den Überblick zu behalten, erfordert es ganz schön viel Energie. Damit dieser Energiefluss fließend bleiben kann, sind BrainGym®Übungen eine wertvolle Hilfe. Es geht also immer um beide Seiten Eltern und Kinder. Je mehr Eltern vorleben und vorzeigen, desto leichter übernehmen Kinder Dinge, da sie einfach alles aus ihrer Umgebung imitieren und nachspielen.

Babies und BrainGym@ – wie passt das zusammen?

Klar, die Kleinen können selbst noch keine Übungen ausführen – trotzdem ist vieles möglich.

Als ich selbst mit Kinesiolgie und BrainGym in Berührung kam, waren meine Kinder zwar keine Babies mehr, allerdings kann ich mich an folgendes erinnern:

Sanftes Schaukeln mit liegender 8

Kinder sind sehr reizoffen – sie saugen alles auf, was in ihrer Umgebung passiert. Da Babies aber naturgemäß diese fremden Eindrücke nicht verstehen und begreifen können, ist die einzige Chance, Dinge zu verarbeiten und raus zulassen – das Schreien.

Bekannt unter dem Namen „Schreibabies“, hören wir immer wieder, dass sie oft stunden durch schreien.

Bei meiner Tochter bin ich auch oft in der Nacht im Wohnzimmer gestanden und habe nach etwas gesucht, das ihr und mir helfen konnte. Schlussendlich war es eine wiegende Stellung mit dem Baby fest im Arm, am besten in eine Baumwolldecke eingewickelt. Die schaukelnde Bewegung war ganz intuitiv die liegende 8, die immer wieder beruhigt hat, die dem kleinen Baby die Geborgenheit und Sicherheit wiedergegeben hat. Und schon sind wir mitten in BrainGym drinnen.

Früher wurde viel mehr gepuckt als heute, was aber sehr wichtig ist, da die Babies diese Begrenzung benötigen. Sie lernen erst nach und nach sich zu bewegen, sich im Raum zu recht zu finden. Durch die Bewegung der liegenden vernetzen wir unsere Gehirnhälften besser, verstehen besser und begreifen leichter. Da spielt es erstmal keine Rolle, ob ich es selbst ausführe und so wie beim Baby, es geführt wird – die Wahrnehmung dessen wird vermittelt.

Meine 2. Tochter wurde eigentlich beim Spazieren nur im Tragetuch getragen. Auf diese Weise bekommen Babies ganz automatisch viele Überkreuzbewegungen mit. Das Gehirn vernetzt sich dabei jedes Mal. Sie ist zwar von vornherein ein ganz anderer Typ, als ihre Schwestern, dennoch hat sie sich bei einigen Sachen gar nie so „abmühen“ müssen, wie die ältere Schwester (sie wurde schön brav im Kinderwagen spazieren geführt – als sie dann aber selbst gehen konnte, hat ihr das Sitzen nicht mehr interessiert – sie hat auf ihren Instinkt gehört und ist lieber selber gegangen).

Kleinkinder

Einerseits können Eltern z.B. Erdpunkte, Raumpunkte, Gehirnpunkte, Gleichgewichtspunkte selbst an ihren Kindern halten.

Andererseits einfach selbst vorführen und die Kinder einladen, sie mitzumachen. Sie werden vielleicht nicht gleich mitmachen und einige Male zuschauen, aber irgendwann fragen sie dann nach und machen mit. Zu Beginn geht es oft nicht darum, jede Fehlhaltung zu korrigieren, sondern sie einfach tun zu lassen. Mit der Zeit werden sie immer genauer.

Wie es oftmals ist, wenn Eltern ihren Kinder unbedingt etwas näher bringen wollen, klappt es nicht wie gewünscht. Eigentlich kommt man ja mit Zwang nicht wirklich weit. Ich habe mich aber eines kleinen Tricks bedient. Die Fernseh-Thematik kennen wohl die meisten Eltern, wo ein solches Gerät daheim steht. Auf die Frage, ob sie eine Folge sehen könnten, sagte ich dann einmal: „Ok, aber nur, wenn ihr mit mir vorher 3 BrainGym® Übungen macht.“

Die Aussicht auf eine TV-Folge war als Motivation groß genug, um wirklich mitzumachen. Und so wurde es schon zu einem Ritual, dass sie von selbst angefangen haben. Mit der Zeit haben sie gespürt, dass es ihnen gut tut, haben auch unterschiedliche Übungen ausgewählt und sich auch mit dem Verstehen der TV-Inhalte viel leichter getan und sind entspannter gewesen.

Trotz oder einfach nur Stress-Schleife?

Alles schien in Ordnung, doch plötzlich kippt die Lage. Vom fröhlichen herum kaspern landen Kinder plötzlich in Sekundenschnelle im schreiend am Boden, wild um sich schlagend.

Die große Kunst besteht für uns Eltern dann darin, einfach ruhig zu bleiben, die Situation anzunehmen und da zu bleiben – ohne Maßregelung und Belehrung etc.

Leider ertappe ich mich auch immer wieder eher beim Letzteren, in der Meinung ein trotziges Kind vor mir zu haben.

Grundsätzlich ist diese Annahme zwar nicht ganz verkehrt, da ja scheinbar irgendein Detail nicht gepasst hat und der Plan des Kindes nicht aufgegangen ist. Und ja, es will, dass der Plan aufgeht. Aber auch die Frage, warum der Plan nicht aufgegangen ist, beschäftigt das Kind und kann keine Antwort darauf finden. Einzige Alternative scheint für das Kind in dieser Situation, das Schreien zu sein – seinen Unmut, wie ein Baby durch Schreien raus zu lassen, weil es keine Wörter dafür hat.

Das halten der positiven Punkte sind dabei wahre Lebensretter – als erstes für Eltern selbst und mitunter auch für die Kinder. Bei meiner Erstgeborenen klappt das super. Bei meiner 2. Tochter ist es allerdings die Denkermütze – allerdings nur auf der rechten Seite. Hier zeigt sich wieder, wie einzigartig wirklich jeder von uns ist! „DEN“ einzig wahren Weg gibt es nur für ein Individuum – pauschal anwendbar ist nur manchmal möglich.

Schulkinder

Als meine Tochter in die Schule kam, hat sie eines Tages ganz erfreut berichtet, dass sie dort auch BrainGym®Übungen gemacht hätten. Sie war ganz stolz, dass sie das schon kannte und hat begeistert vorgeführt, wie sie das in der Schule gemacht haben. So bekam sie dann einen ganz anderen Bezug dazu. Es hatte wirklich nichts mit fernsehen zu tun, wie eh Mama schon immer gesagt hatte, auch andere machen diese Übungen. Das was sie immer schon bei den Übungen als angenehm und hilfreich empfunden hatte, konnte sie nun auch in Bezug auf lernen spüren. Welche Auswirkungen haben diese kleinen Bewegungen auf mich und mein Verhalten, was bringt es mir.

Am meisten hat mich begeistert, als sie mir erzählte, dass sie manchmal die Übungen auch ganz für sich in der Schule macht. Sie geht raus oder heimlich, wenn sie am Boden im Kreis sitzen, macht sie z.B. die Beckenschaukel.

Auch als Elternteil bekomme ich mit, wie gut z.B. der Elefant und die liegende 8 beim Lesen lernen einsetzbar. So kann einerseits die Aufmerksamkeitsspanne und das fokussierte dranbleiben verlängert werden und auch das Verstehen dessen, was da gerade gelesen wurde.

Natürlich erinnere ich sie in Situationen immer wieder einmal, sich zu überlegen, welche Übung ihr denn nun helfen könnte. Das wird auch in Zukunft so bleiben – selbst wir Erwachsene beherzigen auch nicht immer alles, was wir als Wissen angesammelt haben. Sie hat aber bereits die Erfahrung, dass Brain Gym® Übungen ihr gute Helfer sind und darauf kann sie immer wieder zurück greifen.

by Renate Jantschitsch
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