Baustein 5 –
aus der Krise
Unzweifelhaft ist Geschwindigkeit ein großes Thema in unserem Leben.
Am liebsten alles so schnell wie möglich erreichen, sei es eine wirkliche Wegstrecke von A nach B, ein unternehmerischer Erfolg, ein persönliches Ziel, ein akademischer Abschluss – alles sollte so rasch als möglich vollendet werden.
Dabei lernen wir (mehr) und leichter, wenn wir langsam gehen. Wir sehen dann plötzlich ganz anders auf Dinge, nehmen ganz andere Sachen wahr, dadurch wird der Entwicklungsprozess viel wertvoller, als im Schnelldurchgang durch zu hasten.
In den letzten Wochen sorgte eine Vollbremsung allerdings für eine Änderung des Tempos vieler Menschen. Selbstredend, dass so ein abrupter Wechsel für ordentliche Schleudertraumatas sorgt.
Trotzdem folgen wir den gewohnten Weg und wollen gleich wieder Vollgas geben. In Anbetracht von finanziellen Nöten auch kein Wunder – es stehen ja aufgebaute Existenzen und Familien auf dem Spiel.
Dennoch sollten wir uns die Zeit gönnen, auch einmal links und rechts zu schauen, uns z.B. zu überlegen „Moment mal, lief es so für mich überhaupt richtig oder will ich etwas ganz anderes?“
Manchmal tut so ein Blick zur Seite richtig gut. Dafür muss ich aber langsamer werden.
Mit Vollgas beim Autofahren kann ich mir keine Blicke zur Seite leisten, denn dann lande ich wahrscheinlich im Straßengraben. Drossle ich aber mein Tempo oder lege gar eine kurze Pause ein, nehme ich plötzlich ganz andere Dinge wahr.
Auch in der kinesiologischen Arbeit speziell mit Brain Gym® spielt die Langsamkeit eine bedeutende Rolle. Es geht dabei ja um Veränderung – die persönliche Entwicklung. Bei Änderungen geht es um das Lernen von Neuem, weswegen die Übungen auch tiefer gehen, wenn wir sie langsam ausführen und bewusst atmen. Für das tiefe, freie atmen haben wir dann nämlich auch wieder Zeit, wenn das Tempo „draußen“ ist.
Eine schöne Übung ist für mich hier die
„Beckenschaukel“.
Sie holt mich schon mal auf den Boden, ich kann nicht mehr vor(weg)laufen. Endlich kommen wir einen Moment ganz hier an. Die Schaukel an sich, die alle kennen, bewegt sich allerdings nur vorwärts/rückwärts, wo wir wieder nur beim Vollgas wären. Die Beckenschaukel verlangt von mir nun aber eine Seitwärts-Bewegung. Da wir hier im Bereich des Steißbeins arbeiten, ist sie für manche Menschen vorerst etwas „hart“, aber durch dieses seitwärts schaukeln (auch gern mit liegenden Achten) lockern wir unseren Allerwertesten und Entspannung entfaltet sich. Auch Masseure empfehlen diese Zone auch selbst oder vom Partner immer wieder zu entlasten. Mit der Beckenschaukel gelingt das super.